LAUTSPRECHER-TEST AUS STEREO 10/2003
©TEST
LAUTSPRECHER
PHONAR P-40II
S
Aus dem hohen Norden kommt
das derzeitige Phonar-Topmo-
dell -und überrascht mit gera-
dezu unglaublichem Klang für
1600 Euro
S
chönheit ist wohl nicht alles, dachten
wir uns beim Anblick der doch ein
wenig hausbacken gestalteten Phonar
P-40II s. Das in Silberfinish lackierte MDF
ist durchaus diskutabel, aber immerhin
ähnelt es Metall ein wenig. In den ebenfalls
erhältlichen Holzausführungen sieht die
Phonar attraktiver aus, davon haben wir
uns sogleich überzeugt. Ansonsten han-
delt es sich bei diesem stattlichen Stand-
lautsprecher um eine Zweieinhalb-Wege-
Konstruktion, bei der im Mittel-Hoch-
tonbereich
eine
„Quasi-d’Appolito“-
Konstruktion mit zwei Bern, die eine Ge-
webekalotte in die Mitte nehmen, für op-
timale Abstrahlcharakteristik sorgen soll.
Dass der Tieftöner, ein 21 -Zentimeter-
Chassis, auf der Schallwand und nicht
etwa auf der Lautsprecherseite montiert
ist, bedingt zwar eine gewisse Mindest-
breite, setzt aber die Gefahr von Phasen-
fehlern und damit Brüchen im kritischen
Übernahmebereich, in dem sich etwa die
menschliche Stimme tummelt, ganz er-
heblich herab.
Apropos Chassis, sämtliche Lautspre-
cher verfügen über massive Aluminium-
Druckgusskörbe, und die Membranen
sind aus sehr leichtem, verwindungsstei-
fen Karbon-/Glasfasergemisch gefertigt.
Der Hochtöner wird durch eine magne-
tisch pigmentierte, viskose Flüssigkeit im
Luftspalt gekühlt.
Der Aufbau der Frequenzweiche ist
pragmatisch und durchaus vernünftig,
lediglich im wichtigen Hochtonbereich
werden wirklich kostspielige Bauteile
eingesetzt. Der große, trompetenförmig
gestaltete Bassreflextunnel befindet sich
auf der Rückseite, ebenso die kleinere
V'entilationsöffnung für die beiden Tief-
mitteltöner. Das Kabelterminal ist Bi-Wi-
ring/-Amping-tauglich. Die Verarbeitung
hinterlässt einen sehr guten Eindruck, bis
hin zu den sauber abgerundeten Schall-
wandseiten hat man sich hier offenbar
Gedanken gemacht.
Mit ihrer hervorragenden Fokussierung
und Raumabbildung, bei der sich die
Lautsprecher akustisch quasi „in Luft
auflösten“, also nicht mehr ortbar wa-
ren, erinnerte uns die optisch unspekta-
kuläre Phonar dann im Hörraum daran,
wie trügerisch die äußere Hülle und das
WUNDERTUTE
192 STEREO 10/2003
192
30 JAHRE STEREO
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